Alternative Bestattungsformen

SPD fordert Flächen für Baumbestattung – Klares Nein zu Kolumbarium

Der Rat der Gemeinde Grafschaft hatte 2018 eine Untersuchung alternativer Bestattungsformen auf dem Gemeindegebiet an ein Fachbüro vergeben. Die Ergebnisse werden nun in den Fachausschüssen und abschließend im Rat vorgestellt und beraten.

Nach der Bewertung der Entwurfsplanungen und Kostenberechnungen hat die SPD-Fraktion einen eigenen Beschlussvorschlag eingebracht. Danach soll sich die Gemeinde auf die Bereitstellung von Flächen für Baumbestattungen beziehungsweise – als für die Grafschaft typisches – Äquivalent, Rebstock- und Obstwiesenbestattungen konzentrieren. Diese Flächen können ohne großen Kostenaufwand auf bereits bestehenden Friedhöfen oder neuen geeigneten Flächen ausgewiesen werden.

„Die festzustellende Veränderung der Bestattungskultur hin zur Feuerbestattung und der Wunsch nach Pflegefreiheit wird die Gestalt unserer Friedhöfe verändern. Hierbei ist eine steigende  Nachfrage nach Baumbestattungen erkennbar. Ein vergleichbares Angebot fehlt in der Gemeinde Grafschaft“, so SPD-Vorstandsmitglied Axel Bend. Im Vergleich zu allen anderen in den Planungen vorgeschlagenen Bestattungsformen (Urnenstelen, Urnennischen, Kolumbarien) ist die Flächenausweisung für Baumbestattungen die günstigste Variante. „Das ist bei der Entscheidung bedeutsam, da die teilweise erheblichen Kosten auf die Gebühren umgelegt werden müssen“, so Sozialausschussmitglied Adelheid Trocha.

Für den Vorschlag der SPD bedarf es lediglich eines Grabfeldes mit einer würdigen und  naturbezogenen Gestaltung und  einem Rasenbereich mit Baumbestand, Blühsträuchern oder ähnlichem.  Auch die Pflegearbeiten eines solchen Geländes bleiben überschaubar.

„In einem ersten Schritt soll das Thema Baum- und Rebstockbestattung auf den bestehenden Friedhöfen umgesetzt werden. Dort können so die immer mehr wachsenden freien Flächen genutzt werden. Aber mittelfristig ist für die SPD ein selbstständiger Fried- beziehungsweise Ruhewald das Ziel“, betont Ausschussmitglied Dr. Dieter Bornschlegl.

Errichtung eines Kolumbariums in der Pfarrkirche Karweiler ist keine Option.

Als Ortsvorsteher von Karweiler, erläuterte Dr. Bornschlegl im Sozialausschuss nochmals die einstimmige und parteiübergreifende Ablehnung des Ortsbeirates zur Einrichtung eines Kolumbariums. Laut Verwaltung würde die Übernahme und der Umbau der  Kirche mit mindestens  800.000 Euro zu Buche schlagen. Mehrkosten sind bei einem so alten Gebäude zu erwarten. „Das wäre völlig unverantwortlich, denn auch hier gilt: Die  Kosten sind auf die Gebühren umzulegen“, so SPD-Vorsitzender Udo Klein. „Darum waren wir von Beginn an gegen ein solches Vorhaben.“

„Zudem würden wir uns selber Konkurrenz zu unseren neun Friedhöfen im Gemeindegebiet machen. Bei nur gut 60 Bestattungen im Jahr, wäre ein Kolumbarium wirtschaftlich absoluter Unsinn. Es ist gut, dass auch die anderen Fraktionen unsere Position wohl teilen, wie die Beratungen im Sozialausschuss gezeigt haben“, so Fraktionschef Hubert Münch abschließend.