Alternative Bestattungsformen von immer mehr Bürgern gewünscht

SPD Grafschaft fordert Berücksichtigung auch in Grafschaft.

Die Bestattungskultur steht vor einem Wandel. Wie der Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. beschreibt, geht der Trend zur Wahl einer Feuerbestattung, womit neue Möglichkeiten der Beisetzung in Urnengräbern, Grabeskirchen oder Waldarealen gegeben sind. Dem Wunsch nach Pflegefreiheit der Grabfläche sollte auch in Grafschaft durch sogenannte pflegefreie Gemeinschaft-Grabanlagen zunehmend Rechnung getragen werden.

Bereits im Jahr 2014 beschloss der Gemeinderat, die Vorlage von Gestaltungsvorschlägen mit Kostenschätzungen für alternative Bestattungsformen in Form von zusätzlichen Bestattungsplätzen zu beauftragen. Diese liegen aufgrund der noch ausstehenden Anpassung der Friedhofsgebührenordnung heute immer noch nicht vor.

Für die Grafschaft wurde hierzu auf Initiative von Elke Wolber, Organisatorin der Bürgerhilfe Esch und Axel Bend, Mitglied im Vorstand der SPD Grafschaft, Trauerbegleiter und Begründer der grafschaftweiten Facebookgruppe „Wir auf der Grafschaft“, eine Online-Befragung durchgeführt, deren Ergebnisse online verfügbar sind (https://www.surveymonkey.com/results/SM-FR8KCPZXL).

Elke Wolber sagt dazu: „Wir waren überrascht über die große Resonanz bei diesem Thema.“ Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen den allgemeinen Trend zur Feuerbestattung. Auf die Frage „Welche Bestattungsform würden Sie aktuell für sich oder einen Angehörigen wählen?“ antworteten mehr als 90% der Befragten mit einer Form der Feuerbestattung. Neben der Urnenbeisetzung auf einer Grabstätte oder im Reihengrab kommen hier u.a. auch Formen wie Baumbestattungen, Stelen, Grabeskirchen oder – wie in der Gemeinde Bad Neuenahr-Ahrweiler möglich – Rebstockbestattungen in Frage. Auch in dieser Frage waren die Umfrageergebnisse eindeutig, da nur etwas weniger als 20% der Befragten eine klassische Urnenbeisetzung wünschten. Die überdeutliche Mehrheit votierte für Formen der Baum- bzw. deren Unterform Rebstockbestattung (mehr als 65%).

Zum aktuellen Zeitpunkt können diese Präferenzen auf dem Gemeindegebiet der Grafschaft nicht bedient werden. Alternativen bestehen aktuell durch die RheinRuhe Bad Breisig, Bestattungswald Kalenborn, Bergfriedhof Ahrweiler oder die Großanbieter Friedwald bzw. RuheForst bspw. in Hümmel. Alle diese Alternativen sind für Bürgerinnen und Bürger der Grafschaft mit Mehrkosten und langen Anfahrtswegen verbunden.

Daher beantragt die SPD Grafschaft:

Die Gemeinde Grafschaft stellt Flächen bereit auf denen Baumbestattungen möglich sind. Auch ein Angebot von Rebstockbestattungen oder als grafschafttypisches Äquivalent Obstwiesenbestattungen sollte geprüft werden. Die benötigten Flächen können auf bereits bestehenden Friedhöfen umgewidmet werden oder durch die Gemeinde neu ausgewiesen werden (z. B. Waldflächen). Auch einer Ausweitung der möglichen Bestattungsformen auf Stelenbestattungen oder Grabeskirchen/ -kapellen steht die SPD Grafschaft positiv gegenüber, allerdings mit nachgelagerter Priorität. Bei der Bestimmung der Umsetzungsflächen ist besonderer Wert auf die Ermöglichung würdevoller Trauerfeiern zu legen, da eine Feuerbestattung oft mit Trauerfeiern in Trauerhallen statt Kirchengebäuden verbunden ist. Daher sollten die entsprechenden Strukturen an den vorgesehenen Flächen in guter Qualität und Größe vorhanden sein.

Bericht in Bonner Generalanzeiger

Bericht in Rheinzeitung