Grafschafter Erfahrungen nutzen für Hochwasserschutz an der Ahr

Nach den großen Überflutungen in Grafschaft in den Jahren 2010, 2013 und 2016 wurde auf Initiative der SPD ein Überflutungskonzept für die gesamte Gemeinde erstellt und in einer knapp 200seitigen Broschüre allen politischen Entscheidungsträgern und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt. Darin werden alle notwendigen Maßnahmen beschrieben, die zum Schutz der Bevölkerung allgemein und konkret in jedem einzelnen Ortsbezirk kurz-, mittel- und langfristig umzusetzen sind. Eine Geodatenerfassung, hochauflösende Geländemodelle und hochpräzise Abfluss-Simulationen für jeden Ort und jede Wohnbebauung liegen vor.

Das Hochwasserschutzkonzept wird laufend fortgeschrieben und ergänzt. So gibt es keine Baulandentwicklung – sei sie noch so klein – die ohne klar definierte Überflutungsschutzmaßnahmen eine Genehmigung erhält. Denn das 58 Quadratkilometer große Gemeindegebiet entwickelt sich weiter. Manche Gefahrenpunkte konnten gemildert oder behoben werden, andere kommen durch weitere Bebauungen neu hinzu. Mehrere große Projekte sind aber immer noch nicht umgesetzt, wie das Rückhaltebecken in Birresdorf, das nach 6 Jahren noch immer keinen Fortschritt macht.

Hochwasser- und Überflutungsschutz ist ein laufender Prozess und eine große Herausforderung für die gemeindlichen Fachabteilungen. Allein die im Konzept beschriebenen Maßnahmen wurden auf ein Volumen von 50 Millionen Euro geschätzt. Das dürfte aktuell wesentlich höher liegen. Diese Aufgabe kann die Gemeinde Grafschaft nicht allein bewältigen. Natürlich ist es dann verständlich, wenn gefordert wird, eine solche Mammutaufgabe an den Kreis zu übertragen. „Ich glaube aber nicht, dass die Kreisverwaltung derzeit in der Lage ist, eine solche Aufgabe zu stemmen“, so Udo Klein zur aktuellen Situation.

Auch für die Ahr ist es notwendig ein entsprechendes Hochwasserschutzkonzept schnellstens zu entwickeln. Auch wenn die Ausgangslage an der Ahr eine andere ist, können viele Aspekte des Grafschafter Konzeptes auch dort hilfreich sein. Ein Beispiel hierfür sind etwa die modernen Frühwarnsysteme, die die Bäche an neuralgischen Punkten elektronisch überwachen. Auch für die Ahr und ihre vielen  kleinen Zuflüsse wäre dies elementar wichtig.

„Wir haben Erfahrung in dem Thema, wir haben Konzepte, wir haben erfahrene Ingenieurbüros und eine SPD-Fraktion, die das Thema Überflutungsschutz vorantreibt. Wir sind sicher, dass Christoph Schmitt  die wichtige Aufgabe Hochwasserschutz für den Kreis Ahrweiler ganz oben auf seiner Agenda hat“, so Udo Klein, Vorsitzender der SPD Grafschaft.