Remagener Aufruf gegen Rechtsextremismus und Geschichtsrevisionismus

Seit über 10 Jahren marschieren Neonazis in Remagen auf. Sie verhöhnen die Opfer des Nationalsozialismus, verbreiten geschichtsrevisionistische Thesen und machen Demokratie und Rechtsstaat verächtlich. Von den Neonazis kommen nur wenige aus Remagen und dem Kreis Ahrweiler. Die Teilnehmer des Aufmarsches kommen aus ganz Westdeutschland, vor allem aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Trotzdem ist die Neonaziszene vor Ort verankert, die Organisatoren des selbsternannten Trauermarschs sind schon lange in der Region aktiv.

Die Unterzeichner des Aufrufs sind sich einig:

  • ·         Die Verbrechen des Nationalsozialismus mahnen uns: Demokratie muss immer wieder verteidigt und belebt werden. Die Greueltaten des 2. Weltkriegs und die Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen im Namen des deutschen Volkes zeigen, wie zerbrechlich Zivilisation, Demokratie und Menschenwürde sind.
  • ·         Wir haben die Pflicht, an diese Verbrechen zu Erinnern und der Opfer zu gedenken. Ebenso so müssen wir uns entschlossen gegen all jene stellen, die die nationalsozialistische Vergangenheit relativieren, kleinreden oder umlügen. Die Vergangenheit ist für uns ein Auftrag für die Zukunft: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
  • ·         Der Naziaufmarsch in Remagen mag versammlungsrechtlich nicht zu verhindern sein, wir wollen aber als demokratische Zivilgesellschaft eine solche Veranstaltung mit aller Entschiedenheit ablehnen und unseren Unmut bekunden. Gemeinsam stehen wir für Menschenrechte und Demokratie. Rechtsextremismus in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen ist eine Bedrohung für diese.
  • ·         Gegenproteste sind vielfältig: sie können kreativ und bunt, still und andächtig, oder auch laut oder lustig sein. Uns eint unser Ziel: Wir wollen am Tag des Naziaufmarschs deutlich machen, dass die Neonazis nicht willkommen sind, dass wir ihre kruden Thesen ablehnen. Wir stehen für eine offene Gesellschaft, Demokratie und Menschenrechte. Dies wollen wir am 16. November auf unterschiedliche Art und Weise in Remagen deutlich machen.

Seit 10 Jahren ist die SPD Grafschaft immer dabei.

Nach den Ereignissen in Halle fordern wir alle Bürgerinnen und Bürger auf: Stellt Euch dagegen! Werdet laut! Kommt nach Remagen und setzt ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus!