Seniorenwohnprojekt Kreuzerfeld II

SPD-Grafschaft fordert: „Verfahren nicht verschleppen!“ Der Grafschafter Rat hatte vor Jahren schon beschlossen, dass im Neubaugebiet Kreuzer Feld II auf einer begrenzten Gemeindebedarfsfläche in zentraler Lage ein Seniorenwohnprojekt entstehen soll, in dem ältere Menschen ein bedarfsgerechtes Wohnangebot mit Tagespflege, Senioren-Wohngemeinschaft, betreutem Wohnen und einer Pflegewohngemeinschaft finden können. Zehn Büros wurden eingeladen dazu Konzepte zu entwickeln, Pläne vorzulegen und 3D Modelle vorzustellen. Inzwischen hat eine Jury aus Fachleuten vier Vorschläge ausgewählt und bewertet.

„Jetzt ist es an der Politik, Entscheidungen zu treffen. Aber aus unerfindlichen Gründen fordern CDU und FWG nach diesem gemeinsam beschlossenen Verfahren, zusätzlich noch einen „Workshop“ zur Ideenfindung abzuhalten. Wir können das nicht nachvollziehen. Das zeugt von politischer Unentschlossenheit. Es wurden schon bereits knapp 40t € Steuergelder für die Planentwürfe und Modelle der Architekten ausgegeben. Man muss sich fragen, ob Teile des Rates das ganze Projekt nicht mehr wollen. Das sollte man dann aber auch klar sagen“, so Udo Klein für die SPD Grafschaft.

„Es ist ein Salto rückwärts“, bestätigt Ratsmitglied Dr. Dieter Bornschlegl. „Die neue Idee der CDU eines sogenannten Seniorendorfes beinhaltet weder Tagespflege, noch Senioren-WG, kein betreutes Wohnen und auch keine Pflegewohngemeinschaft und ist auf der ohnehin begrenzten Fläche kaum umsetzbar. Nichts von dem gemeinsam Beschlossenen wird im neuen Vorschlag berücksichtigt. Letztendlich geht es um ein Angebot für Gutbetuchte.“

„Wenn man Ergänzungen und Konkretisierungen der Ideenskizzen wünscht, schlagen wir vor, im Augenblick noch nicht die Beauftragung mit den HOAI-Leistungsphasen zu erteilen. Die Zeit sollte genutzt werden, um Wünsche und Zielvorgaben zu sammeln, abzustimmen und diese dann an die Architekturbüros zu übermitteln“, erklärt Fraktionschef Hubert Münch. „Diesem Vorschlag wollte die Ratsmehrheit nicht folgen. Nunmehr beginnt der Prozess von vorne. Offen, ob und wann es ein Seniorenwohnprojekt in der Grafschaft geben wird. Unsere Zielvorgaben bleiben dabei unverändert: Wir Sozialdemokraten wollen, dass bedarfsgerechte und für den Einzelnen auf Dauer finanzierbare Lösungen umgesetzt werden. Leistungen müssen durch den Sozialträgersatz abgesichert sein. Niemand soll in die Situation kommen, aus wirtschaftlichen Gründen sein Zuhause in der zukünftigen Grafschafter Seniorenwohneinrichtung zu verlieren“, so Hubert Münch. „Unter dieser Prämisse hätten wir uns als SPD zu einem der vorgelegten Objektentwürfe bereits entscheiden können“, so die Sozialdemokraten.

„Es ist gut, dass sich unsere Gemeinde dem Thema „Seniorengerechtes Wohnen und Pflege“ stellt, aber das Steuergeld muss zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger aller Einkommensschichten bedarfsgerecht eingesetzt werden. Es geht nicht, nur ein Feriendorf für Gutsituierte zu planen. Menschen mit einer geringeren Rente dürfen nicht vom Angebot mit Wohnungen und im Bedarfsfall auch pflegerischen Leistungen ausgeschlossen werden. Das ist mit uns Sozialdemokraten nicht zu machen“, so Udo Klein abschließend.