Nach Ansicht der SPD sollen am Standort des neuen Pfadfinderquartiers im Ringener Wald (Hubertushütte) Räumlichkeiten für die Errichtung einer Waldkindergartengruppe in gemeindlicher Trägerschaft integriert werden. Die Initiative wurde von der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Jana Bach zunächst parteiintern vorgestellt. Nun wird die SPD Fraktion einen entsprechenden Antrag in den Rat einbringen.
Pädagogische Stärken eines Waldkindergartens
Jana Bach, von Beruf Erzieherin und selbst dreifache Mutter dazu: „Waldkindergärten bilden und erziehen fernab von Medienkonsum und Reizüberflutung. Die Kinder lernen in und mit der Natur. Der tägliche Aufenthalt in der freien Natur unterstützt eine positive Entwicklung der kindlichen Motorik und Wahrnehmung in den Bereichen Grob- und Feinmotorik, Koordination, taktiler Wahrnehmung und Tiefensensibilität. Da die meisten Waldkindergärten konzeptionell kein konventionelles Spielzeug nutzen und die Kinder mit Naturgegenständen spielen, wirkt sich die Waldpädagogik auch auf die Sprachentwicklung unterstützend aus, weil sich die Kinder über Bedeutung von Gegenständen und das Spielgeschehen häufiger verbal austauschen. Im Waldkindergarten sind Kinder und Pädagogen generell weniger lärmbelastet als in geschlossenen Räumen. Traditionelle Kindergärten weisen eine höhere Lärmbelastung und daher auch einen erhöhten Stress bei Kindern und Erziehern auf. Festgestellt wurden auch positive Auswirkungen auf das Immunsystem von Kindern und Erziehern durch den stundenlangen Aufenthalt im Freien. Zudem wächst die Beziehung zur Natur und den Kindern wird die Bedeutung einer intakten Umwelt vermittelt.“
Waldkindergarten auf Zeit für alle Kindergartenkinder
Nach den Vorstellungen der SPD könnten einzelne Kindergartengruppen aus den gemeindlichen Kindergärten zunächst für einen gewissen Zeitraum und im Rotationsverfahren die Waldkindergartengruppe bilden und so zumindest zeitweise die Vorteile der Waldkindergartenpädagogik erfahren.
Axel Bend, Vorsitzender des Fördervereins des Kindergartens Gelsdorf und Ortsvorsteherkandidat der SPD Gelsdorf zu den Ideen: „Wir schlagen vor, in einem Arbeitskreis von Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen, und Vertretern der Gemeinde ein pädagogisches Konzept zu erarbeiten. Wir können uns gut vorstellen auch die Grundschulen mit in dieses Konzept einzubinden, als „Waldschule auf Zeit“. Ebenso sollten wir offen über die Einbindung der vor Ort befindlichen Pfadfinder in die Betreuungskonzeption diskutieren; diese könnten etwa Aktionen für die Kids zum Thema Natur und Wald mit organisieren.“
Im engen Zusammenhang mit der Errichtung eines neuen Pfadfinderhauses soll nach Ansicht der Sozialdemokraten die Gemeinde nun die planerischen und baulichen Voraussetzungen für die Einrichtung einer Waldkindergartengruppe schaffen. Passend zum Umfeld befürwortet die SPD ein Gebäude in reiner Holzbauweise. Vonnöten seien zusätzlich im Pfadfinderhaus ein ca. 50 qm großer Gruppenraum mit entsprechender Ausstattung und kindgerechte Sanitäranlagen.
Die SPD Fraktionsspitze Hubert Münch und Udo Klein werden den Antrag im Hauptausschuss am 9.5. erstmals vorstellen und der Gemeinderat soll in seiner letzten Sitzung vor der Wahl am 16.5. abschließend darüber entscheiden. Dazu Udo Klein: „Wird das Angebot „Waldkindergarten auf Zeit“ dann positiv angenommen, können wir uns mittelfristig auch die Errichtung eines mehrgruppigen Waldkindergartens als dauerhafte Einrichtung vorstellen.“