Kleinspielfeld aus Spendenmitteln des Fußballverbands

Kleinspielfeld aus Spendenmitteln des Fußballverbands – der Grafschafter Rat lehnt  mehrheitlich ab.

Selbstverständlich kann man die Position vertreten, die Fußball-WM aus moralischen Gründen abzulehnen und die WM und alle damit zusammenhängenden Aktionen zu boykottieren.

Man muss sich die Spiele nicht ansehen, man muss die Nationalmannschaft nicht anfeuern, man kann Public Viewing Veranstaltungen nicht besuchen oder auch versuchen, solche Veranstaltungen in Bürgerhäusern zu verhindern um damit den eigenen moralischen Ansprüchen gerecht zu werden.

Man kann aber auch  die Positionen derjenigen vertreten, die eine Vermischung von Sport und Politik ablehnen und sich auf einen großen internationalen Sport-Wettbewerb freuen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

„Wir respektieren beide Positionen“, so die SPD Grafschaft.

Was aber nicht geht, dass Befürworter (Bürgerinnen und Bürger, örtliche Fußballvereine und politische Vertreter gleichermaßen) als „willfährige Unterstützer des Regimes in Katar“ diskreditiert werden und ihnen sogar eine Mitschuld an den Zuständen in Qatar („Blut klebt an ihren Händen“) zugeschrieben wird, wie dies der Sprecher der CDU-Fraktion und der Fraktion der Grünen  im Gemeinderat getan haben.

 „Die Stiftung des Fußballverbands Rheinland und der Stiftungsvorstand  (übrigens hochrangig besetzt) haben eine Million Euro Spende aus Katar für Kleinspielfelder angenommen und ich werde diese Entscheidung nicht mit dem erhobenen moralischen Zeigefinger infrage stellen. Die Annahme der Spende wird wohl überdacht worden sein. Genau so wenig verurteile ich die Annahme der Spende/Projekts durch die örtlichen Fußball-Vereine, die sich über die Unterstützung ( je Platz 98.000 €) für einen neuen, hochwertigen Bolzplatz gefreut haben“, so Udo Klein, Vorsitzender der SPD Grafschaft.

„Ohnehin fehlt es in der Grafschaft in vielen Orten an Bolzplätzen,  da die großen Fußballplätze  den Kids außerhalb des Vereins kaum zur Verfügung stehen und für spontane Sportaktivitäten fehlt ein niederschwelliges Angebot. Hier wären Bolzplätze bzw. Kleinspielfelder in den Orten eine gute Lösung“, so Günter Bach, SPD Ratsmitglied.

Der Grafschafter Gemeinderat hat nunmehr ( gegen die Stimmen der SPD Fraktion)  die Annahme der Spende von knapp 100T€ abgelehnt.