Es gibt Situationen, da erübrigt sich die Frage: Was kostet das und passt es uns in die aktuelle Haushaltslage oder ist es uns gerade genehm. Man muss es machen. Das lehrt uns die Geschichte – besonders uns Deutsche.
Der Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg kostete nach heutiger Wertstellung mehrere hundert Milliarden Euro – davon allein 13 Milliarden Dollar aus dem Marshallplan 1948-1952 der USA – das entspricht heute ca. 150 Milliarden US Dollar an Zuschüssen und Krediten.
Auch die deutsche Wiedervereinigung gehört mit hunderten Milliarden Euro dazu.Über die Jahre gesehen spricht man von 1.500 Milliarden Euro. Ebenso wie die Kosten der Corona Pandemie mit geschätzten 300 Milliarden Euro.
Es stellt sich also nicht die Frage, ob wir es uns leisten können, die Ukraine nachhaltig zu unterstützen und gleichzeitig in unsere Verteidigungsfähigkeit zu investieren oder ob es Hindernisse gibt (wie die Schuldenbremse oder Sondervermögen=Kredite) – es gibt keine Alternative.
Alles ist nichts, wenn wir nicht unsere Freiheit, Demokratie und Werte verteidigen und genau das geschieht gerade in der Ukraine stellvertretend für ganz Europa. Die Unterstützung der Ukraine ist nicht nur eine Frage der geopolitischen Stabilität, sondern auch eine Frage der moralischen Verantwortung und der Verteidigung grundlegender Menschenrechte und demokratischer Werte.
Udo Klein