Eine Schande für die Grafschaft

Nie wieder ist jetzt! Wie aktuell dieser Aufruf ist, zeigen die rassistischen und rechtsradikalen Auswüchse auf dem Junggesellenfest in Bölingen. Die SPD Grafschaft ist entsetzt und verurteilt dieses Verhalten auf das Schärfste. Dass es sich hierbei nicht um eine Lappalie oder einen „dummen Jungenstreich“ handelt, zeigt die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft und der Staatsschutz ermitteln.

Alle Demokratinnen und Demokraten sind aufgerufen, sich jetzt laut gegen solche Pöbeleien zu wehren. Es darf nichts relativiert oder verharmlost werden. Nur so hat auch das Naziregime entstehen können: Niemand wollte damals so genau hinschauen und sehen, wohin sich Deutschland bewegt.

Die Gemeinde fördert – auch durch unsere Initiative – die Grafschafter Vereine bei der Durchführung ihrer Feste mit hohen Zuschüssen. Es liegt aber auch in der Verantwortung der Veranstalter solche Entgleisungen wie in Bölingen zu verhindern. Dieses grundsätzliche Vertrauen in unsere Vereine haben wir nach wie vor. Nach unseren Informationen hat die Vereinsführung des JGV in der Nacht auch sofort reagiert und distanziert sich heute klar und eindeutig (Bild Ringen Bürgerhaus). Das ist gut!

Es ist aber Aufgabe der örtlichen Politik – auch in Person des Ortsvorstehers – auf die Einhaltung von Recht und Ordnung zu achten und in Wort und Tat für ein weltoffenes, rechtsstaatliches und versöhnliches Miteinander einzutreten.

Die SPD Grafschaft hat im Wahlkampf auch mit dem Slogan „Nie wieder ist jetzt“ vor einem spürbaren Rechtsruck im Bund, Land und Gemeinde gewarnt. Dass in der besagten Nacht auch unsere Wahlplakate mit diesem Slogan zerstört wurden, ist sicher kein Zufall. Wir haben im Wahlkampf auf jedwede Attacke auf politische Wettbewerber verzichtet um in dieser schwierigen Zeit Vorbild im Umgang mit Sprache zu sein und dem Tonfall der Populisten mit ihren simplen und dumpfen Parolen und oft persönlichen Angriffen etwas entgegenzusetzen. Gleiches haben wir von CDU, FDP und den Grünen wahrnehmen können. Dafür sind wir sehr dankbar.

Wir bedauern sehr, dass durch dieses Geschehen der gute Ruf unserer Gemeinde Schaden nimmt.

SPD Grafschaft

Udo Klein, Vorsitzender                  

Hubert Münch, Fraktionschef    

Martina Münch, Beigeordnete

Adelheid Trocha, Ortsbeirat Ringen

Bilder: Hanna Trocha