Von der Öffentlichkeit kaum beachtet, aber für die Gemeinde von großer Bedeutung beschloss der Gemeinderat am 21.3.2024 den Ankauf der ehemaligen Tongrube Leimersdorf und die Unterzeichnung der entsprechenden Kaufverträge mit der Betreibergesellschaft.
Mit dieser historischen Entscheidung des Rates endet ein über 10 Jahre andauernder Kampf gegen eine drohende Schadstoff Deponie. Dies hätte für die Grafschaft und vor allem die Ortsteile Niederich, Oeverich und Leimersdorf eine kaum zu kalkulierende Umweltgefahr bedeutet und eine Belastung für die unmittelbar an dem Gelände gelegenen Wohngebiete, der Leimersdorfer Grundschule und der Kita.
SPD Grafschaft: Unsere Hartnäckigkeit hat sich gelohnt.
Als die Pläne einer Deponie vor Jahren öffentlich wurden, setzte sich die SPD Grafschaft von Beginn an dafür ein, dieses Vorhaben zu stoppen. Anfangs sah es danach aus, dass gegen bestehendes Bergrecht, ein stures Bergamt und eine entschlossene Betreibergesellschaft kaum Chancen bestanden die drohende Deponie zu verhindern. Unbeirrt davon verfolgte die SPD Grafschaft konsequent ihr Ziel und ihre Forderung “Keine Schadstoffdeponie in Leimersdorf“. Im Lauf der Jahre hat sich der Rat auf Initiative der SPD-Fraktion mehrfach mit alternativen Nutzungskonzepten für das Tongrubengelände befasst.
„Wir haben unser Ziel nie aus den Augen verloren und immer an einen Erfolg geglaubt“, so Udo Klein, Vorsitzender der SPD Grafschaft. „Dieses Ziel wurde am 30. Juli 2014 auch in einer Resolution des gesamten Gemeinderates gegen eine Umwidmung der Tongrube zu einer Deponie manifestiert. Ich danke allen, die diesen Erfolg ermöglicht haben. Stellvertretend dem Team der Bürgerinitiative „Aktive Grafschafter“, die z.B. Grundstücke rund um die Grube aufkauften, um eine Expansion des Abbaus zu verhindern, der Fachabteilung der Gemeinde um Klaus Becker mit seinem zukunftsweisenden Nutzungskonzept und unserem Bürgermeister Achim Juchem, der konsequent und besonnen das Projekt Energielager vorantrieb. Natürlich gab es in all den Jahren auch Rückschläge, Fehlentscheidungen und Streit, etwa beim Abbau Heckweg, Böschungsabrutschen, Beschädigung von Wirtschaftswegen und viele Auseinandersetzungen mit Bergamt und Betreibergesellschaft. Das ist aber Schnee von gestern. Das Ergebnis zählt!“ so Klein.
Zukunft der Tongrube
Die Gemeinde erwirbt das ehemalige Werkgelände mit aufstehender Halle, die eigentliche Grube, umliegende Ackerflächen sowie den Radweg parallel zur L 79. Zusammen mehr als 100.000 qm Fläche. Die Flächen Nord- und Südfeld sind anderweitig verkauft. Hier entsteht eine PV-Freiflächenanlage. In der Grube selbst soll im Rahmen der kommunalen Energie-Nahwärmeplanung ein Erdbecken-Wärmespeicher entstehen. Dazu ist die Fläche als Sondergebiet Kraft-Wärme-Kopplung bereits gesichert und wird Bestandteil einer zukunftsweisenden Grafschafter Energieplanung sein. Die SPD Grafschaft wird diesen Prozess konstruktiv begleiten.
„In der mittel- und langfristigen Planung werden die erworbenen Ackerflächen eventuell für Infrastrukturprojekte und/oder Ausgleichsflächen benötigt. Zudem ist die Sicherung des Radweges besonders wichtig. Mit dieser guten Nachricht kurz vor Ende der auslaufenden Ratsarbeit und der Neuwahl am 9.6.2024 geht auch ein ganz persönlicher Wunsch von mir in Erfüllung. Keine Schadstoffdeponie in unserer Gemeinde. Das hatten wir als SPD versprochen – das haben wir gehalten,“ so Udo Klein abschließend.