Bürgerbefragung zum EKZ

Bei der Einwohnerbefragung zum EKZ am Innovationspark hat sich nur eine knappe Mehrheit für das EKZ ausgesprochen: dafür 54,54 % dagegen 45,45 %. Zwischen Zustimmung und Ablehnung des Projektes liegen nur 375 Stimmen.

Die höchste Ablehnung aus den direkt betroffenen Dörfern Ringen, Beller, Bölingen war zu erwarten. Aber auch in Eckendorf, Gelsdorf, Holzweiler und Vettelhoven waren mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger gegen das neue EKZ.

„Ein  bemerkenswertes Ergebnis“, so Udo Klein, Vorsitzender der SPD Grafschaft. „Nach der aufwändigen Werbe-Kampagne für das Projekt mit einer 60seitigen Broschüre an alle Wahlberechtigten und zahllosen Statements pro EKZ  der CDU dachten wir, dass ein klares und eindeutiges Ja zum Projekt in einer Größenordnung von 70 % +X unausweichlich wäre. Umso überraschter waren wir gestern nach der Auszählung.

Das Ergebnis zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger auch die negativen Aspekte der Ansiedlung eines Einkaufszentrums in ihr Votum einbezogen haben. Für viele Grafschafter sind ein grenzenloses Wachstum und eine immer weitere Ausweisung von Gewerbeflächen nicht akzeptabel. Eine nachhaltige und vor allem ressourcenschonende Wirtschaftspolitik, der Erhalt landwirtschaftlicher Flächen und Naturräume sowie der Erhalt unserer Dorfzentren sind den Menschen wichtig.

Wir sind gespannt, ob die politischen Befürworter des EKZ nach diesem Ergebnis die Gegenstimmen, gerade auch aus den unmittelbar betroffenen Dörfern, ignorieren werden und ein EKZ an der geplanten Stelle Kraft ihrer Mehrheit durchboxen werden.“

„Nun ist es an der Politik die Erkenntnisse aus der Bürgerbefragung mit einer fast ausgeglichenen Meinungsaufteilung sowie die gesetzlichen Vorgaben in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Vor dem Hintergrund dieses Abstimmungsergebnisses der Bürgerbefragung sollten ernsthaft und offen Alternativen diskutiert werden, die den Anforderungen von REWE und Aldi einerseits, aber andererseits auch den Kritikern gegen ein EKZ auf der grünen Wiese Rechnung tragen, “ so abschließend Hubert Münch für die SPD-Fraktion.