Coronabekämpfung: SPD Fraktion informiert sich über Luftreinigungsanlagen

Bürgermeister Mumm (l.) und Udo Klein

Die SPD Fraktion setzt sich für die Anschaffung  von leistungsstarken Luftreinigungsanlagen für die Grafschafter Grundschulen und Kitas ein (siehe Presseberichte). Bevorzugt werden sollten fest installierte Anlagen sein, soweit dies baulich möglich und kurzfristig umsetzbar ist. Das wird nicht überall bei uns der Fall sein,  daher sollen auch mobile Geräte in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Dazu fand ein kurzfristig vereinbartes Treffen mit dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Maifeld Maximillian Mumm im Polcher Rathaus statt. Die Verbandsgemeinde hat rund 25.000 Einwohner und liegt im Norden von Rheinland-Pfalz, ca. 25 km von Koblenz entfernt. Sie ist zwar größer als die Grafschaft, aber ähnlich in der Struktur. Deshalb nahm die SPD Kontakt zu dem sehr engagierten Bürgermeister der Verbandsgemeinde auf.

Seit  November 2020 wurden alle 6 Schulen und  66 Klassen der Gemeinde mit rund 1000 Schülern mit hochwertigen mobilen Luftreinigungsanlagen ausgestattet. Rund 250.000 Euro wurden investiert. Ziel  ist es nun, die Kitas entsprechend auszustatten. Auch im Rathaus selbst sind mehrere Luftreinigungsgeräte  im Einsatz. Durch den Einsatz der leistungsstarken Geräte in den Klassen kann auf das Stoßlüften (Alle 20 Minuten 5 Minuten lang) verzichtet werden. Gelüftet wird – wie auch schon vor Corona – in den jeweiligen Pausen. Damit entfällt eine permanente Unterrichtsunterbrechung. Die Anlagen selbst haben kaum eine Geräuschentwicklung und stören in keiner Weise den Unterricht. Davon konnten sich die SPD Ratsmitglieder vor Ort selbst überzeugen. Die eingebauten HP14 Filter müssen alle zwei Jahre gewechselt werden, der Vorfilter jährlich. Für alle Geräte wurde ein Servicevertrag abgeschlossen.

Bürgermeister Mumm nahm sich viel Zeit um den Grafschafter Ratsmitgliedern Hans Peter Moog und Udo Klein über die Konzeption und den Entscheidungsprozess zu berichten. Er berichtete offen auch über die Widerstände, die zu überwinden waren. Diese waren in erster Linie von Expertenmeinungen begründet, die zunächst Stoßlüften als einzig mögliche Schutzmaßnahme ansahen. Doch diese wurden inzwischen relativiert. In ihrer jüngsten Stellungnahme vom 19.2.2021 revidierte so auch das Umweltbundesamt seine ursprünglich ablehnende Position.

„Wir haben Studien zugrunde gelegt, die für uns nachvollziehbar den Einsatz mobiler Anlagen begründeten, u.a. die Studie der Universität der Bunderwehr München Prof. Dr. Christian J. Kähler speziell zum Einsatz der Geräte in Schulklassen.  Dann haben wir uns in den Gremien kurz beraten und es wurde gekauft. Auch aus den Schulen kommen positive Rückmeldungen: Keine störenden Laufgeräusche der Anlagen, kein Stoßlüften und damit keine Unterrichtsunterbrechung, keine ausgekühlten Räume. Und in diesem Winter gab es  erstmals keine Grippeausfälle in den Schulen der Gemeinde. Auch über Corona hinaus ist die Investition also sinnvoll: bei den jährlich wiederkehrenden Grippewellen, für Allergiker und gegen Pollenempfindlichkeit,“ berichtet Bürgermeister Mumm. 

Udo Klein und Hans Peter Moog von der Grafschafter SPD sind nach dem Gespräch überzeugt: „Nicht nur das richtige Verhalten (AHA Regel), sondern auch der Einsatz modernster Technik hilft das Infektionsgeschehen effektiv einzudämmen. Hochwertige mobile Luftreiniger können das Infektionsrisiko wirksam reduzieren, denn die Virenbelastung in den Schul- und Kitaräumen wird drastisch reduziert: 80-90 Prozent innerhalb von 30 Minuten. Die Geräte müssen Filter der Klasse H14 nutzen, sie müssen das sechsfache des Raumvolumens pro Stunde filtern und sie müssen leise sein.

„Diese Geräte haben wir in Polch begutachten können. Mobile Luftreinigungsgeräte werden zunehmend in  Kitas und Schulen, Behörden, Firmen und vergleichbaren  Institutionen eingesetzt   –  sie gehören zu den etablierten technischen Schutzinstrumenten vor indirekter Infektion mit  Corona Viren. Diesen Schutz dürfen wir unseren Grafschafter Kindern nicht vorenthalten“, so abschließend Udo Klein, Vorsitzender der SPD Grafschaft.


Aktuelle Stellungnahme Bundesumweltamt: 19.2.2021 Infektiöse Aerosole in Innenräumen

https://www.umweltbundesamt.de/print/82015 4/5

  1. Filtertechnologie: Mobile Filtergeräte sollten möglichst mit hocheffizienten Gewebefiltern (Filterklassen H 13 oder H 14) ausgestattet sein, da nur diese eine vollständige Entfernung von Viren aus der durch das Gerät gesaugten Luft gewährleisten. Feinfilter der Klassen F7 bis F9 (alte Bezeichnung) bzw. ISO ePM2,5 65% bis ISO ePM1 80% (neue Bezeichnung), wie sie z.B. in herkömmlichen raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) mit zwei Filterstufen zum Einsatz kommen, lassen einen Anteil der Aerosolpartikel in der behandelten Luft übrig. Filtergeräte mit hocheffizienten Filtern sind in der Lage, die Zahl der die Aerosolpartikel in einem Raum zu senken. Um die bestmögliche Wirkung mit Filtergeräten zu erzielen und über die Dauer der Betriebszeit zu erhalten, müssen die Filter in der Regel nach einer gewissen Betriebszeit gewechselt werden. Je nach Staub- und Partikelbelastung kann das nach einem halben bis einem Jahr der Fall sein. Hierzu sind Fachkenntnisse oder geschultes Personal erforderlich. Um keinen störenden Geräuschpegel im Raum entstehen zu lassen, sollten vor Beschaffungen entsprechende Kenndaten zur Geräuschentwicklung vom Hersteller eingeholt werden.