Unterstützung des Weltladens Remagen-Sinzig von CDU und FDP abgelehnt

Der Weltladen in Remagen bietet fair produzierte Waren aus aller Welt – im Laden und auf verschiedenen Märkten in der Region. Der Gewinn aus dem Verkauf geht zu 100 Prozent wiederum an Hilfsprojekte in aller Welt. Außderdem informiert der Arbeitskreis regelmäßig Kinder und Erwachsene in Workshops, Lesungen und Vorträgen über den Fairen Handel.

Die SPD Grafschaft hatte sich in den Haushaltsberatungen dafür eingesetzt, dass die Gemeinde Grafschaft den Weltladen Remagen-Sinzig jährlich fördert. Der Weltladen in Remagen-Sinzig ist ein ökumenischer Arbeitskreis unter dem Dach der Evangelischen Gemeinde Remagen-Sinzig, der sich seit 40 Jahren ehrenamtlich für den fairen Handel einsetzt. Es ist der einzige Weltladen im gesamten Kreis Ahrweiler. Neben dem Verkauf von fairen Waren, die von Menschen im Globalen Süden unter fairen Arbeits- und Lohnbedingungen gefertigt werden, ist die Aufklärungs- und Bildungsarbeit rund um die Themen Fairer Handel, Beendigung von Kinderarbeit und sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen im Globalen Süden die Hauptaufgabe des Weltladenteams.

„Erst vor kurzem hat sich der Kreistag dafür ausgesprochen, dass sich der Kreis um die Zertifizierung Fairer Kreis Ahrweiler bemüht. Zwar sollen sich auf Wunsch von CDU  – nach Sinzig, Adenau und Remagen – zunächst erst alle Kommunen zertifizieren lassen, aber grundsätzlich hat man sich für die Idee ausgesprochen. Wir finden es daher sehr schade, dass die CDU die Initiative, die im Kreis schon seit Jahrzehnten für den Fairen Handel arbeitet, nämlich den Weltladen Remagen-Sinzig, aktuell nicht bei seiner tollen Arbeit unterstützen will. Hier hätte man nun wirklich belegen können, wie sehr man hinter der Idee des Fairen Handels steht, “ so Hubert Münch, der die Haushaltsrede hielt. Sachgründe der Ablehnung wurden von CDU und in ihrem Schlepptau der FDP nicht angeführt. Es war wohl mehr eine machtpolitische Demonstration gegen die Grafschafter SPD und ihrem sozialen Engagement auch über die Grenzen der Gemeinde hinaus.

Und Udo Klein ergänzt: „Eine ziemlich bornierte Haltung. Wir haben in der Corona-Pandemie doch alle gelernt, wie sehr unsere Welt vernetzt ist. Corona ist für uns hier in Europa halbwegs zu bewältigen, wir verfügen über Impfstoffe und gute Gesundheitssysteme. Ganz anders ist es in den Ländern im Globalen Süden. Es ist Zeit, die zutiefst unfaire Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten in der Welt bewusst zu machen. Wir alle müssen unseren Konsum auf den Prüfstand stellen. Dieser basiert zu einem Großteil auf Ausbeutung der Bevölkerungen in Afrika, Asien und Lateinamerika, aber auch auf verheerender Umweltzerstörung. Wenn wir unser Verhalten nicht anpassen, werden uns hier in Europa die Folgen unseres egoistischen Handelns treffen: mehr Kriegsschauplätze, mehr Flüchtlingswellen, mehr Naturkatastrophen. Hier als Gemeinde voranzugehen und den Weltladen Remagen-Sinzig und sein kompetentes Team zu unterstützen – und dies gerade in dessen 40. Jubiläumsjahr – wäre ein richtiges und schönes Zeichen gewesen. Wir hoffen, dass wir in 2022 im Fachausschuss und Rat erfolgreicher sein werden, denn dort werden wir den gleichlautenden Antrag erneut einbringen.“