Besser aktiv und sachorientiert als polemisch und träge

Wenn der Vorsitzende der CDU Grafschaft Michael Schneider uns Grafschafter Sozialdemokraten Aktionismus in Sachen Photovoltaik vorwirft, so klingt dies in unseren Ohren wie ein großes Lob. Ja, wir wollen den schnellen Ausbau der Photovoltaik in der Grafschaft. In dem Schneckentempo, welches die CDU in Sachen Umweltpolitik und Energiewende vorlegt, können wir die gemeindliche Aufgabenstellung zukünftig nicht mehr behandeln. Und nur mit großen Ankündigungen und reißerischen Überschriften wie „ Bienenland Grafschaft“ kommen wir keinen Schritt weiter.

Jetzt haben wir eine coronabedingte Rezession der Wirtschaft und daher sollte jetzt investiert werden. Und eine der jetzt sinnvollsten Investitionen ist die Investition in Photovoltaik. Wir als Grafschafter SPD stehen zur Energiewende, die auch eng mit dem Namen der CDU-Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel verbunden ist. Irgendwoher muß aber die Energie herkommen, wenn wir berechtigterweiweise auf Kohle und Kernkraft verzichten. Daher Photovoltaik jetzt. Auch für die Grafschafter Bürgerinnen und Bürger ist der Klimawandel erkennbar beim Anblick der absterbenden Fichten im Grafschafter Wald und überall in Deutschland.

Die Fakten:

Für die Gemeinde Grafschaft erarbeitete IfaS (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement der Hochschule Trier) die „Fortschreibung der Energie- und Treibhausgas-Bilanz 2017“.

Der absolute Energieverbrauch stieg laut IfaS in der Grafschaft 2017 gegenüber 2014 um ca. 18% und der Pro-Kopf-Verbrauch stieg um 17%. Dies führte zu höheren Treibhausgasemissionen, die sich von 6,8t auf 7,9t erhöhten. Als Teilgründe für die erhöhten Endenergieverbrauchswerte werden u.a. ein Bevölkerungszuwachs von 1%, 4% mehr Wohngebäude, 7% mehr Kfz, mehr gemeindeeigene Gebäude, sowie mehr Betriebe und 14,2% mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte genannt.

Bei erneuerbaren Energien im Wärmebereich liegt die Grafschaft deutlich hinter dem Bundesdurchschnitt. Vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strombereich ist in der Grafschaft von 2014 auf 2017 kaum vorangekommen, lediglich ein Anstieg von 9,6% bei einem erheblich unter dem Bundesdurchschnitt liegenden Anteil des Ökostroms am Gesamtstromverbrauch ist zu verzeichnen. Hier muss die Grafschaft möglichst gemeinschaftlich ihren deutlichen Rückstand rasch aufholen.