Ostergruß

Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Freunde und Freundinnen der SPD Grafschaft,

gerade jetzt in der Osterzeit, in der normalerweise überall Familien zusammenkommen und das erwachende Frühjahr allerorten die Stimmung anhebt, herrscht in diesem Jahr das Kontaktverbot. Da kommt es dann ganz besonders darauf an, wie wir als Menschen damit umgehen. Es liegt an uns, dass Beste aus dieser Krise zu machen und so die schwierigen Zeiten für alle erträglicher zu gestalten.

Wenn wir uns so umsehen, gibt es dafür auch viele positive Ansätze: Vereine die Vitaminboxen packen, Hobbynäherinnen, die die Nachbarn mit Behelfsmundschutz versorgen oder die vielen Netzwerke, die für Menschen mit besonderem Risiko Einkäufe und vieles andere erledigen. Natürlich gibt es auch dunkle Gestalten, die im Unglück der anderen ihren Vorteil suchen, ob finanziell, politisch oder sonst wie. Aber davon sollten wir uns nicht schrecken lassen und schließlich ist es ja genau das, was wir an Ostern feiern, ganz egal ob als religiöses oder als weltliches Fest des Neuanfangs. Wir feiern, dass das Dunkle, der Winter und auch nicht Krankheit und Tod das letzte Wort haben. Das Leben bricht sich immer wieder Bahn und bleibt siegreich.

Die kommende Zeit wird Schritt für Schritt wieder in die sogenannte Normalität zurückführen. Wie lange das dauert, kann aktuell noch niemand seriös sagen. Wir erleben gerade eine enorme Kreativität und ein großes Engagement auf allen Ebenen: Eltern übernehmen teilweise die Aufgaben von Lehrerinnen und Erziehern, Schulen, Behörden, Firmen auch unsere Partei erleben einen nie dagewesen Schub in der Digitalisierung.

Wir bemerken erst jetzt wie hilfreich und notwendig Kitas und Schulen mit unserem  qualifizierten und engagierten Personal sind. Uns fehlen die vielen Veranstaltungen in unseren Bürgerhäusern. Die Feste, Kulturveranstaltungen und Bürgertreffen, die unsere vielen Vereine organisieren. Dies alles wertzuschätzen sollten wir nach dieser Zeit nicht vergessen.

Begriffe wie Solidarität, Gerechtigkeit, Gemeinsinn, für die insbesondere unsere SPD steht, erleben eine Renaissance. Mobilität wird völlig neu gedacht und auf den zweisam-einsamen Spaziergängen wird eine intakte Natur wieder viel mehr geschätzt. Im öffentlichen Leben zeigt sich gerade welche Bereiche eigentlich wirklich systemrelevant sind, nämlich nicht Banken und Jongleure an den Finanzmärkten, sondern Pflegepersonal und Ärzte, Einzelhändler und Menschen in der Land- und Lebensmittelwirtschaft, Feuerwehrleute, Polizisten und so viele mehr, die diese Gesellschaft zusammenhalten. Auf dem Weg zurück in die Normalität sollten wir versuchen, viele dieser positiven Entwicklungen zu bewahren und eine neue, im Wortsinn„verrückte“ Normalität zu schaffen. Eine Normalität in der Pflegekräfte, Krankenschwestern und Kassierer/innen gerecht entlohnt werden.

Eine Normalität in der uneingeschränkte Mobilität und ungebremstes Wirtschaftswachstum von einer am Gemeinwohl orientierten Nachhaltigkeit abgelöst werden. Ja, vielleicht eine Normalität in der die Solidarität zum einenden Wert in unserer Gemeinde, in unserem Land und in ganz Europa und darüber hinaus werden kann.

Alles Wolkenkuckucksheime? Ich denke nicht und halte es da mit Willy Brandt: „Unsere Zeit steckt, wie kaum eine andere zuvor, voller Möglichkeiten – zum Guten und Bösen. Nichts kommt von selbst. Darum – besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“

Mit uns geht die neue Zeit und darum in diesem Sinne

Frohe Ostern und Glück auf

Euer Udo Klein

für die SPD Grafschaft